Telezentrische Meßlupe "Dynameter"

Hierbei handelt es sich um eine spezielle Ausführung einer Meßlupe (Gottfried Schröder „Technische Optik“ S. 65, 136 und 194, Vogel Buchverlag Würzburg, 7. Auflage)

Aufbau

Diese Lupe besitzt eine Strichplatte mit einer 10 mm langen Skale, die mit den Zahlen 1 bis 10 gekennzeichnet und in 0,1 mm-Schritten geteilt ist. Auf diese Skale kann das Okular durch Drehen scharf eingestellt werden. Die Lupe wird auf den Prüfling aufgesetzt. Zum Schutz vor Beschädigung ist die Anlagefläche mit einem Gummiring versehen.

Der zusätzlich vorhandene Auszug dient zum Fokussieren auf den Prüfling. Der Auszug ist etwa 25 mm lang und in mm-Schritten geteilt.

Telezentrische Meßlupe  

Messung der Größe der Austrittspupille

Für die Messung ist zunächst über das hinterste Rändel die Optik so einzustellen, daß der Benutzer ein scharfes Bild der eingebauten Skale erhält. Dann wird die Meßlupe möglichst zentrisch auf den letzten Linsenscheitel des zu prüfenden Fernrohrs aufgesetzt. Das Fernglas wird mit aufgesetzter Meßlupe gegen einen hellen, gleichförmigen Hintergrund gehalten. Nun kann der Auszug so bewegt werden, daß der innerste, gegen eine helle Fläche sichtbare Ring, scharf abgebildet wird. Hierbei handelt es sich um das Bild der wirksamen Eintrittspupille. Der nötige Auszug ist dabei um so größer, je größer der Austrittspupillen-Längsabstand ist. In dieser Einstellung können auf der Skale, die sich in der Mitte der Kreise befinden soll, die beiden Werte für den Schnittpunkt mit dem Pupillenrand abgelesen werden. Aus der Differenz ergibt sich der Wert für die Größe der Austrittspupille. Aus der Art der Messung ergibt sich, daß die Genauigkeit bei sorgfältigem Arbeiten bestenfalls 0,1 mm betragen kann. Damit sollte die Meßmethode nur für eine schnelle, informative Prüfung angewandt werden.

Messung des Austrittspupillen-Längsabstandes

Wenn wie oben beschrieben vorgegangen wird, gibt der am Auszug abzulesende Wert in etwa den Austrittspupillen-Längsabstand an. Die Einstellung der Schärfe ist jedoch nicht sehr feinfühlig, so daß gegenüber der Prüfung mit einem Meßmikroskop deutliche Abweichungen auftreten. Außerdem ist die Messung nicht auf den letzten Linsenscheitel bezogen, sondern auf den Anlagedurchmesser des Gummirings. Damit wird die Krümmung der letzten Linsenfläche nicht mit berücksichtigt. Diese Messung sollte deshalb nur für einen schnellen Test und die Einordnung der Prüflinge in entsprechende Kategorien (Geräte mit normalen Augenabstand oder Brillenträgermodelle) verwendet werden.