Baulänge des Zielfernrohrs

Die Baulänge der Zielfernrohre ist, gemessen an der Länge der Waffe, auf der sie montiert werden, kein wichtiger Parameter. Trotzdem haben sich in den letzten Jahren die Hersteller von Zielfernrohren mit immer kürzeren Baulängen überboten. Eine Verkürzung der Geräte ergibt sich mit den für die geforderten Sehfelder konzipierten Parametern bedingt durch die geringeren Objektivbrennweiten fast von selbst. Die Verkürzung der Baulänge soll den Werbeaussagen zufolge eine Massereduzierung mit sich bringen. Das ist nicht wirklich zu erwarten, da durch die angespannteren Öffnungsverhältnisse mehr Linsen als bisher im Objektiv eingesetzt werden müssen. Zudem besteht die Gefahr, daß durch den veränderten Strahlengang im Objektivbereich die für die Montage zur Verfügung stehende Mittelrohrlänge verkürzt wird. Auf keinen Fall sollte die Verkürzung der Baulänge ein Dogma sein, dem andere wirklich wichtige Merkmale wie Abbildungsqualität, AP-Längsabstand oder Montagefreundlichkeit geopfert werden dürfen.

Wünschenswert sind vielmehr ähnlich lange Mittelrohrdurchmesser bei allen Modellen mit kurzen verbleibenden Stücken für die Objektivtüte und -zylinder.

Interessanterweise war die Baulänge schon in frühen Zielfernrohrzeiten ein Punkt der Diskussion, wie am Beispiel gezeigt werden soll. Hierzu gibt es eine Abhandlung von Carl Leiss aus dem Jahr 1920.